Saltaus – Timmelsjoch – Sölden

Passhöhe Timmelsjoch bzw. Passo Rombo

Da ich dringend einkaufen muss (das Wochenende steht bevor und meine Lebensmittelvorräte sind praktisch Null), verzichte ich auf eine weitere Befahrung der Radroute entlang des Flusses und fahre auf die normale Straße. In St. Martin finde ich einen Supermarkt. Bis zum Beginn der eigentlichen Steigung auf das Timmelsjoch in St. Leonhard geht es zwar das Passertal aufwärts, es gibt aber immer wieder auch kurze Bergabstücke. War es in der Früh noch vollständig bewölkt, so ist es jetzt wieder sonnig und unangenehm heiß. In St. Leonhard mache ich eine Pause um zu essen und kehre etwas später auf einen Kaffee ein.

Auf ca. 1500m beginnt es zu regnen. Da in diesem Bereich mehrere Tunnels bzw. Galerien sind, stelle ich mich eine Zeit lang unter. Als der Regen wieder nachlässt, fahre ich weiter. Er wird aber wieder stärker. Auf einer Höhe von ca. 1700m sehe ich ein paar Häuser und meine Hoffnung, dass eines davon ein Gasthaus sein möge, erfüllt sich. Ich kehre ein und pausiere für etwas mehr als eine Stunde. Danach ist der Regen weg und sogar die Sonne lässt sich wieder blicken. Gestärkt geht es weiter aufwärts. Die Bewölkung kommt später wieder, aber es regnet an diesem Tag nicht mehr.

Es ist später Nachmittag und der Verkehr hat in der Zwischenzeit stark abgenommen. Offenbar haben sich viele Ausflügler durch den kurzen Regen bzw. die Bewölkung abschrecken lassen. Langsam arbeite ich mich höher. Als die Kräfte langsam nachlassen, beginne ich aus dem Watzmann zu zitieren. Gegen 19:00 Uhr erreiche ich die Passhöhe des Timmelsjochs. Ich ziehe die lange Hose, den Fleecepulli und die Windstopperjacke über und begebe mich nach dem Fotografieren auf die Abfahrt. Wie erwartet erreiche ich auf dem langen geradeaus führenden Bergabstück vor dem Windeck die höchste Geschwindigkeit dieser Tour. Der insgeheim erhoffte Hunderter geht sich nicht aus, aber es reicht immerhin zu 86 km/h. Die Verhältnisse lassen heute nicht mehr zu.

Die Gegensteigung nach dem Windeck ist länger als erwartet. In diesem Bereich herrscht dichter Nebel. Nach Überwindung der Steigung ist auch der Nebel wieder weg und es geht weiter bergab. Stellenweise ist die Straße hier nass. Da das Wetter nicht sonderlich stabil aussieht, tendiere ich eher dazu, ein Zimmer zu nehmen, als einen der Campingplätze aufzusuchen. Eigentlich wollte ich noch bis etwa Längenfeld fahren, entscheide mich aber spontan in Sölden zu bleiben und nehme ein Zimmer im Gasthof Grauer Bär.

Strecke: Saltaus (490) – St. Martin (597) – St. Leonhard (689) – Moos (1007) – Timmelsjoch (2473) – Hochgurgl (2154) – Obergurgl (1907) – Zwieselstein (1472) – Sölden (1362)
Distanz: 64 km
Höhenmeter: über 2100